23/01/2025
Im Herzen der Schweiz, wo Geschichte auf modernste Wellness trifft, liegt Baden – eine Stadt, deren Name seit Jahrhunderten untrennbar mit heilendem Thermalwasser verbunden ist. Als älteste Bäderstadt des Landes beherbergt Baden 18 mineralienreiche Thermalquellen, deren einzigartige Kraft Menschen seit römischer Zeit anzieht. Nach einer Phase des Wandels erlebt dieses historische Bäderquartier nun eine spektakuläre Wiedergeburt mit der Eröffnung des hochmodernen Thermalbades FORTYSEVEN, das die reiche Vergangenheit mit einer zukunftsweisenden Vision von Gesundheit und Entspannung verbindet.

Die Heilende Kraft des Badener Thermalwassers
Das Geheimnis Badens liegt tief unter der Erde. Das Thermalwasser, das aus weit entfernten Regionen wie dem Titlisgebiet stammt, versickert über 1000 Meter tief und wandert dort 8 bis 10 Jahre lang, bevor es mit beeindruckenden 47°C an die Oberfläche tritt. Was dieses Wasser so besonders macht, ist sein aussergewöhnlich hoher Mineraliengehalt von 46 Gramm pro Liter – damit ist es das mineralreichste Thermalwasser der Schweiz. Vergleichbare Quellen sind in Europa nur noch in Ungarn zu finden, was die Einzigartigkeit Badens unterstreicht.
Die gelösten Mineralien, insbesondere Natrium, Kalzium und Sulfat, sowie zahlreiche Spurenelemente, sind entscheidend für die nachgewiesenen Heilwirkungen. Sie tragen massgeblich dazu bei, dass das Badener Thermalwasser eine positive Wirkung auf den gesamten Organismus entfaltet. Besonders hervorzuheben ist der Einfluss auf das vegetative Nervensystem, das durch die Wärme und die Mineralien beruhigt und gestärkt wird. Dies führt zu einer spürbaren Verbesserung der Durchblutung, was wiederum den Abtransport schädlicher Stoffwechselprodukte beschleunigt und somit zur Regeneration des Körpers beiträgt.
Die therapeutischen Anwendungen des Wassers sind vielfältig. Es eignet sich hervorragend für physikalisch-therapeutische Massnahmen wie die Heilgymnastik im Wasser, da der Auftrieb des Wassers die Gelenke entlastet und Bewegungen erleichtert. Die heilenden Eigenschaften des Badener Thermalwassers sind besonders effektiv bei einem breiten Spektrum von Beschwerden: Dazu gehören rheumatische Erkrankungen, Arthrosen, Bandscheibenschäden, Nachbehandlungen nach bestimmten Operationen sowie stoffwechselbedingte Störungen. Für eine nachhaltige Wirkung wird oft eine Badekur empfohlen, die aus 5 bis 20 Badeanwendungen besteht, idealerweise im Abstand von ein oder zwei Tagen, um dem Körper Zeit zur Anpassung und Regeneration zu geben. Die Heilkraft dieses Wassers ist seit Jahrtausenden bekannt und wird nun im FORTYSEVEN neu erlebbar gemacht.
Eine Reise durch die Jahrhunderte: Badens reiche Bädergeschichte
Die Geschichte der warmen Quellen in Baden reicht bis in die Zeit vor Christi Geburt zurück. Schon die Römer erkannten das Potenzial dieses Ortes und bauten ihn zu einem grossen Badezentrum aus, das sie vielsagend «Acquae Helveticae» nannten – die Wasser oder Quellen Helvetiens. Dieser Name zeugt bereits von der überregionalen Bedeutung, die Baden schon in der Antike innehatte.
Im Mittelalter erlebte die Badekultur in Baden eine neue Blütezeit, und die Stadt etablierte sich über Jahrhunderte hinweg als das 'Modebad' in Europa. Bedeutende Persönlichkeiten aus Adel und Politik, Künstler und Denker verbrachten ihre Kuraufenthalte im Badener Bäderquartier. Zahlreiche Badegasthöfe und -häuser, die später zu stattlichen Hotels wurden, buhlten um die Gunst der anspruchsvollen Gäste. Die Badekultur entwickelte sich dabei von den ursprünglichen Gemeinschaftsthermen hin zu exklusiveren Einzelbädern, was den steigenden Ansprüchen und dem Wunsch nach Privatsphäre Rechnung trug.
Um 1900 war das Stadtviertel im Limmatknie dicht bebaut und pulsierte vor Leben. Im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Baden ein wahrer 'Global Player' unter den Kurorten, der Gäste aus Russland und sogar aus Übersee anzog. Die Tradition des Kurwesens war tief in der Identität der Stadt verwurzelt. Doch Mitte der 1960er-Jahre, trotz des Neubaus des öffentlichen «Thermalbad Baden» durch Otto Glauser und des Hotels Staadhof, konnte der Niedergang des Bäderquartiers nicht mehr aufgehalten werden. Der klassische Kurgast, der über Wochen oder Monate blieb, blieb aus. Eines nach dem anderen schlossen die traditionsreichen Hotels – Römerbad, Bären, Ochsen, Staadhof und schliesslich 2002 auch das Hotel Verenahof. Das einst so lebendige Bäderquartier fiel in einen Dornröschenschlaf, der jedoch nicht von Dauer sein sollte.
FORTYSEVEN: Die Zukunft des Thermalbadens in Baden
Aufspringend auf den globalen Wellness-Boom, der das Bewusstsein für Gesundheit und Wohlbefinden neu entfachte, sollte die grosse Bäderstadt Baden wieder zu neuem Leben erweckt werden. Mit einem umfassenden und ambitionierten Konzept wurde die Vision eines neuen Thermalbades geboren, das nicht nur eine moderne Badeanlage, sondern auch ein Hotel der oberen Preisklasse, ein medizinisches Zentrum und einen öffentlichen Park umfassen sollte. Dieses Projekt versprach, Baden an die Spitze der europäischen Wellnessdestinationen zurückzuführen.
Für die Gestaltung dieses zukunftsweisenden Projekts wurde kein Geringerer als der Tessiner Stararchitekt Mario Botta ausgewählt, der das Studienauftragsverfahren für die neue Therme gewann. Sein Entwurf sah einen rund 150 Meter langen Bau mit einem 130 Meter langen Flachdach-Gebäudetrakt vor, der sich in das historisch gewachsene Bäderquartier einfügen sollte. Die Innovation in Architektur und Konzept sollte dabei Hand in Hand gehen mit der Tradition der Heilquellen.
Das neue Bad ist eng verbunden mit dem Wirken der gemeinnützigen «Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden». Diese Stiftung, die bereits mehrere Rehabilitationskliniken betreibt, setzt sich aktiv für die Förderung und Weiterentwicklung der Kurorte Bad Zurzach und Baden in der Schweiz ein. Die enge Zusammenarbeit gewährleistet, dass das FORTYSEVEN nicht nur ein Ort der Entspannung, sondern auch ein Zentrum für medizinische Expertise und nachhaltige Gesundheitsförderung wird.
Obwohl Bottas Konzept visionär war, war es nicht gänzlich unumstritten. Die Interessengemeinschaft «schöner baden» setzte sich mit einer Petition dafür ein, dass das Projekt und der Gestaltungsplan überarbeitet werden, damit sich die Neubauten harmonischer in die bauliche und landschaftliche Umgebung einfügen. Diese Debatten spiegelten das tiefe Engagement der Badener Bevölkerung für ihr historisches Erbe und die Qualität der zukünftigen Entwicklung wider.
Der Weg zur Realisierung: Bauphasen und Eröffnung
Nach neunjähriger intensiver Planung, die von visionären Ideen, aber auch von engagierten Debatten geprägt war, wurde Mitte Juli 2015 endlich das Baugesuch für das neue Thermalbad zusammen mit dem angrenzenden Ärzte- und Wohnhaus eingereicht. Ein Projekt dieser Grössenordnung erforderte eine erhebliche Investition: Der Investitionsrahmen wurde auf beeindruckende 160 Millionen Schweizer Franken veranschlagt. Die Betreiber hegten hohe Erwartungen und hofften auf rund 430'000 Besucher pro Jahr, ein klares Zeichen für das Vertrauen in die Wiederbelebung des Bäderquartiers.

Im März 2016 setzte der Einwohnerrat einen weiteren wichtigen Meilenstein, indem er den knapp 6 Millionen Franken umfassenden Krediten für die Neugestaltung des Bäderquartiers zustimmte. Dies ebnete den Weg für die physische Umsetzung des Projekts. Die Bauarbeiten begannen Anfang 2017 mit dem symbolträchtigen Abriss des ehemaligen Hotels Römerbad, das Platz für die neue Vision schaffen sollte. Die Bauherrin Verenahof AG und die für die Realisierung des neuen Thermalbades sowie des Wohn- und Ärztehauses ausgewählte HRS Real Estate AG einigten sich auf die Vertragsdetails, und die eigentlichen Bauarbeiten für die Therme und die angrenzenden Gebäude starteten im März 2018. Der offizielle Spatenstich für das neue Thermalbad erfolgte Mitte April 2018, ein feierlicher Akt, der den Beginn einer neuen Ära markierte.
Ursprünglich war eine Bauzeit von etwa 2,5 Jahren geplant. Doch wie bei komplexen Grossprojekten üblich, kam es zu Verzögerungen. Diese führten dazu, dass die mit Spannung erwartete Eröffnung des neuen Thermalbades auf den 21. November 2021 verschoben werden musste. Das Warten hat sich jedoch gelohnt, denn das neue Bad, inspiriert von der konstanten Wassertemperatur der Badener Thermalquellen, trägt nun den passenden und einprägsamen Namen «FORTYSEVEN».
Das FORTYSEVEN nutzt täglich über 400'000 Liter des kostbaren Thermalwassers. Ein Grossteil dieses Wassers wird nachhaltig für die Beheizung der Therme selbst, der Residenz47 und des Verenahofgevierts eingesetzt, was die Energieeffizienz des gesamten Komplexes unterstreicht. Für die Nutzung als Badewasser wird das Thermalwasser sorgfältig aufbereitet, indem natürliche Bestandteile wie Arsen, Orthophosphate oder Schwefelwasserstoffe entfernt werden, um ein Höchstmass an Reinheit und Sicherheit für die Badegäste zu gewährleisten, während die heilenden Mineralien erhalten bleiben.
Ihr Besuch im FORTYSEVEN: Praktische Informationen
Ein Besuch im FORTYSEVEN ist ein Erlebnis für alle Sinne, und die Gestaltung Ihres Aufenthalts ist denkbar einfach und komfortabel. Die Eintrittspreise für das Thermalbad und den Saunapark sind flexibel gestaltet und umfassen sowohl 4-Stunden-Karten als auch Tageskarten für Erwachsene, sodass Sie die Dauer Ihres Entspannungserlebnisses selbst bestimmen können. Alle Eintrittspreise beinhalten bereits eine praktische Wechselkabine, die Ihnen Privatsphäre und Komfort beim Umziehen bietet. Für diejenigen, die noch mehr Raum wünschen, ist ein Zuschlag von nur 1 Euro pro Eintritt für eine Einzelkabine möglich.
Um Ihren Aufenthalt so unkompliziert wie möglich zu gestalten, wird im FORTYSEVEN auf ein modernes, bargeldloses System gesetzt. Mit Ihrem persönlichen Transponder-Armband können Sie bequem alle Speisen und Getränke bezahlen, die Sie im Bistro des Thermalbades oder an der Erfrischungstheke im Saunapark geniessen möchten. Dies bedeutet, dass Sie Ihre Wertsachen sicher in Ihrem Schrank lassen können und sich voll und ganz auf Ihre Entspannung konzentrieren können, ohne sich Gedanken über Bargeld machen zu müssen. Bitte beachten Sie, dass das Transponder-Armband zwar übertragbar ist, aber nicht für Sondertarife verwendet werden kann. Für die Nutzung des Armbands wird eine Kaution von 10 Euro erhoben, die Ihnen bei Rückgabe selbstverständlich zurückerstattet wird.
Eintritt und Zusatzleistungen
| Leistung | Details | Hinweis |
|---|---|---|
| Eintritt Thermalbad & Saunapark | 4-Stunden- bzw. Tageskarte für Erwachsene | Rabatte können gelten (siehe Konditionen vor Ort) |
| Wechselkabine | In allen Eintrittspreisen inbegriffen | Standardoption für Umkleide |
| Einzelkabine | Zuschlag von 1 Euro pro Eintritt | Für mehr Privatsphäre |
| Transponder-Armband | Bargeldloses Bezahlen von Speisen & Getränken | Kaution: 10 Euro. Übertragbar, nicht für Sondertarife. |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist das Besondere am Badener Thermalwasser?
Das Badener Thermalwasser ist mit 46 Gramm Mineralien pro Liter das mineralreichste der Schweiz. Es entspringt mit 47°C, nachdem es 8-10 Jahre lang durch tiefe Gesteinsschichten gewandert ist. Seine Zusammensetzung aus Natrium, Kalzium, Sulfat und Spurenelementen verleiht ihm einzigartige Heilwirkungen.
Welche Krankheiten können im Thermalbad Baden gelindert werden?
Das Thermalwasser wirkt wohltuend bei rheumatischen Erkrankungen, Arthrosen, Bandscheibenschäden, zur Nachbehandlung nach bestimmten Operationen und bei stoffwechselbedingten Störungen. Es verbessert die Durchblutung und hat positive Effekte auf das vegetative Nervensystem.
Kann ich im Thermalbad FORTYSEVEN bargeldlos bezahlen?
Ja, mit Ihrem Transponder-Armband können Sie bargeldlos alle Speisen und Getränke im Bistro des Thermalbades oder an der Erfrischungstheke im Saunapark bezahlen. Für das Armband wird eine Kaution von 10 Euro erhoben.
Gibt es Einzelkabinen im FORTYSEVEN?
Alle Eintrittspreise beinhalten eine Wechselkabine. Wenn Sie eine Einzelkabine wünschen, können Sie diese gegen einen geringen Zuschlag von 1 Euro pro Eintritt nutzen.
Wann wurde das neue Thermalbad FORTYSEVEN eröffnet?
Das neue Thermalbad FORTYSEVEN wurde am 21. November 2021 feierlich eröffnet, nach einer Bauzeit, die durch verschiedene Faktoren etwas länger dauerte als ursprünglich geplant.
Fazit
Das FORTYSEVEN in Baden ist weit mehr als nur ein Thermalbad; es ist ein Symbol für die gelungene Symbiose aus historischem Erbe und zukunftsweisendem Wellness-Konzept. Mit seinem einzigartigen, mineralreichsten Thermalwasser der Schweiz bietet es einen Ort der tiefen Entspannung, Heilung und Regeneration. Ob Sie die therapeutischen Effekte des Wassers suchen, die reiche Geschichte der Bäderstadt erkunden oder einfach eine Auszeit vom Alltag geniessen möchten – das FORTYSEVEN lädt Sie ein, in eine Welt des Wohlbefindens einzutauchen. Planen Sie Ihren Besuch und erleben Sie selbst, wie Baden seine Position als führende Bäderdestination in Europa eindrucksvoll zurückerobert hat.
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