Wann wurde das erste Badehaus in Marienbad aufgehoben?

Marienbad: Zeitlose Eleganz und Heilende Quellen

31/01/2025

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Marienbad, eines der schillerndsten Juwelen unter den europäischen Kurorten, hat sich über zwei Jahrhunderte hinweg zu einem Synonym für Erholung, Eleganz und heilende Kräfte entwickelt. Wenn Sie heute durch die breiten Alleen flanieren, vorbei an neoklassizistischer Architektur und mondänen Badehäusern, spüren Sie den Hauch der Geschichte, der sich mit dem Versprechen tiefster Entspannung verbindt. Dieser traditionsreiche Kurort in Westböhmen ist nicht nur ein Ort des Wohlbefindens, sondern auch eine Bühne für Geschichten, die von Königen, Dichtern und Wissenschaftlern geschrieben wurden.

Wann wurde das erste Badehaus in Marienbad aufgehoben?
Der spätere Abt Chrysostomus Pfrogner baute das erste Badehaus bei den Quellen von Marienbad, dessen Aufstieg zum Weltbad unter Abt Karl Reitenberger im Jahre 1812 bis 1827 erfolgte. 1950 wurde das Stift, wie alle Klöster der Tschechoslowakei, aufgehoben. Es diente als Kaserne, während die Bibliothek öffentliche Kreisbibliothek wurde.
Inhaltsverzeichnis

Die Geburtsstunde eines Weltbades: Von Sumpf zu Sehnsuchtsort

Die Geschichte Marienbads ist eine faszinierende Erzählung von Transformation und Vision. Anfang des 19. Jahrhunderts war das Gebiet, wo heute prunkvolle Bauten stehen, nichts weiter als ein sumpfiges Dorfidyll inmitten des Kaiserwaldes. Doch dann traten die berühmten Heilquellen ins Licht, und mit ihnen der Arzt Johann Josef Nehr, der ihre therapeutischen Potenziale erkannte und energisch protegierte. Was folgte, war ein hurtiger Aufstieg: Bereits 1808 wurde die erste Kursaison eingeläutet, und in kürzester Zeit entwickelte sich Marienbad zu einer pulsierenden Perle der Bäderkultur.

Der Charme Marienbads liegt nicht allein in seinen heilenden Mineral- und Thermalquellen, sondern auch in der prachtvoll sanierten Jugendstil-Eleganz und der Prunk-Architektur, die von unzähligen Geschichten zeugt. Mehrstöckige Logierpaläste und die 180 Meter lange Hauptkolonnade, unter der schon Größen wie Goethe, Chopin, Kafka und Freud wandelten, prägen das Bild. Sie alle genossen das heitere Fluidum Marienbads und nippten vom berühmten Quellelixier, das so manchem Leiden Linderung versprach.

Die Stadt der 40 Quellen: Einzigartiger Reichtum

Der Quellenreichtum Marienbads ist schlichtweg einzigartig und ein Hauptgrund für seine Berühmtheit. Allein im Stadtgebiet entspringen über 40 Quellen, und in der nahen Umgebung finden sich knapp 100 weitere Sprudel des therapeutisch wirkenden Wassers. Jede Quelle besitzt eine eigene, spezifische Mineralzusammensetzung, was bedeutet, dass für jede Kur und jedes Leiden ein passendes Wässerchen zur Verfügung steht. Und das Beste: Die meisten dieser Quellen sind für die Öffentlichkeit zugänglich.

Man muss zugeben, gesund sein schmeckt nicht immer gut, und das gilt oft auch für das Marienbader Quellwasser, das meist einen sehr rostigen Geschmack aufweist. Doch die Wirkung ist unbestreitbar: Wohldosiert hilft das mineralhaltige Quellwasser bei Gewichtsreduzierung, Kindersegen oder Potenz, bei der Linderung von Nieren- und Atemwegsbeschwerden oder Erkrankungen des Verdauungstraktes. Auch wer Muskelbeschwerden oder Verspannungen mit sich herumträgt, findet im Wellnessurlaub Marienbad Linderung dank Mineralbad mit Blubberbläschen. Marienbad ist wahrhaftig eine Stadt, die den Körper von innen und außen heilt.

Wellness und Heilung im Einklang

Weil Körper und Geist bekanntlich nur im Einklang funktionieren, hat das tschechische Heilquellen-Paradies auch für die Seele das Richtige in petto. Ein reichhaltiges Kulturprogramm und Spaziergänge durch die fürstlichen Parkanlagen, vorbei an der Singenden Fontäne und durch die unberührte Natur des Kaiserwalds, bringen wieder auf andere Gedanken und fördern die innere Balance. Das Rundum-Wohlfühl-Paket Marienbad ist stets zu Diensten – darauf noch einen Schluck salzig-rostiges Heilwasser!

Kurort Royale: Treffpunkt der Prominenz

Marienbad war und ist ein Magnet für Prominenz. Ein Besuch in Marienbad wurde zur Prestigeangelegenheit für die obere Gesellschaft. Sie alle kamen, badeten und wandelten: Kaiser Franz Josef I., Nietzsche, Goethe, Gogol, Twain und Gorki, Chopin und Strauss, ebenso Freud und Edison. „Marienbad ist unbegreiflich schön“, schwärmte Franz Kafka. Auch der große Richard Wagner fand in der Abgeschiedenheit und Ruhe des Marienbader Tales Inspiration. Er entwarf hier unter anderem den „Lohengrin“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“.

Zu den treuesten Gästen gehörte der englische König Edward VII. mit neun Besuchen. Seine Begeisterung ist bis heute das beste Marketing: „Ich habe ganz Indien, Ceylon, alle Kurorte Europas bereist, jedoch war ich nirgends auf der Welt so herzergriffen von der Poesie der herrlichen Natur wie hier, in Marienbad.“ Diese Schwärmerei unterstreicht die besondere Atmosphäre, die Marienbad auszeichnet. Was die Heilung bis heute beflügelt, ist auch die reine, gute Luft. Das zweitgrößte Kurbad in Tschechien liegt auf einer Höhe von 630 Metern und ist gesegnet mit Grün in Hülle und Fülle. Die prächtigen Parkanlagen (160 Hektar) und die weitläufigen Wälder sind prickelnde Sauerstoffspender erster Güte.

Goethes letzte Liebe: Eine Marienbader Elegie

Prickelnd sind auch schon immer die Geschichten gewesen, die der Ort schrieb. Hätte es die „Bunte“ oder das „Adelsblatt“ damals schon gegeben, hier wäre ein unerschöpflicher VIP-Stoffquell gewesen. Kuraufenthalt bedeutete im gehobenen Establishment nicht nur löblicher Gesundheitsakt – er war gleichzeitig Synonym für Luxusurlaub, Anbandeleien und Geschäfte. Inmitten dieses spannenden Stelldicheins von Geld und Macht, Feingeist und Intellekt, Männern von Welt und heiratswilligen Töchtern flanierte 1821 auch Johann Wolfgang von Goethe. Mit 72 Jahren verliebte er sich in die 17-Jährige Ulrike von Levetzow. Seinen Heiratsantrag schlug sie jedoch aus – ein Tiefschlag für den Dichterfürsten und ein literarischer Gewinn für die Nachwelt. Es entstand die berühmte „Marienbader Elegie“. Eines vermag das Wasser eben nicht zu heilen: Liebeskummer.

UNESCO-Weltkulturerbe: Marienbads Bedeutung für die Welt

Es ist der große Verdienst der Stadt, dass man der reichen kulturellen Vergangenheit einen modernen Nachschlag ermöglichte. Nach dem Ende der sozialistischen Zeiten steckte Marienbad viel Geld in die Sanierung der feudalen Gebäude. Dieses Großwerk wurde von der wichtigsten Weltkulturbehörde belohnt: Seit 2021 gehört Marienbad gemeinsam mit den böhmischen Schwester-Kurstädten Karlsbad und Franzensbad zum UNESCO-Ensemble der bedeutendsten Kurstädte der Welt, den „Großen Bädern Europas“. Zu diesem erlesenen Kreis gehören ebenfalls deutsche Kur-Legenden wie Baden-Baden, Bad Kissingen und Bad Ems, aber auch Heilbäder in England, Belgien, Italien und Frankreich. Diese Anerkennung unterstreicht die universelle Bedeutung Marienbads als Kultur- und Heilungsstätte.

Wellness der Spitzenklasse: Hotels in Marienbad

Wellness im Kurort der 40 Quellen – das ist mit erstklassigen Reiseanbietern in allen Wohlfühl-Dosierungen möglich. Ob übers Wochenende als kleine Flucht aus dem Alltag oder für eine ganze herrliche Woche, ob im Weihnachtsurlaub oder über einen Silvesterurlaub – in den Hotels in Marienbad träumen Sie stilvoll unter Jugendstil-Fassaden auf höchstem 4-Sterne-Niveau. Die Wellnessprogramme der Hotels sind pure Streicheleinheiten für Körper und Seele.

Genießen Sie inkludierte Massagen mit Rosenöl, Schokolade oder heißen Steinen, Bäder im Salz aus dem toten Meer oder mit zauberhaften Aromen, heilsame Packungen, vitalisierende Pools, Saunawärme und Beautyangebote. Die Preise sind dabei noch immer unschlagbar günstig, was Marienbad zu einem attraktiven Ziel für hochwertige Wellness macht. Flanieren, relaxen und die feine Kulinarik der böhmischen Küchenchefs – Sie werden königlich gestärkt und erholt zurückkommen.

Vielfältige Wellness-Anwendungen in Marienbad

AnwendungBeschreibungWirkung
SchokoladenmassageEntspannende Massage mit warmer Schokolade.Feuchtigkeitsspendend, stimmungsaufhellend, hautglättend.
Hot Stone MassageMassage mit erwärmten Basaltsteinen.Tiefenentspannung, Muskelentspannung, Durchblutungsförderung.
Totes Meer Salz BadBadekur mit mineralreichem Salz aus dem Toten Meer.Hautpflege, Linderung bei Hautkrankheiten (z.B. Psoriasis), Entgiftung.
AromabäderBäder mit ätherischen Ölen und Pflanzenextrakten.Beruhigend, belebend, stressreduzierend, je nach Aroma.
MineralbäderBäder mit natürlichem Quellwasser aus Marienbad.Linderung von Gelenk- und Muskelbeschwerden, Verbesserung der Durchblutung.

Die Singende Fontäne: Ein musikalisches Wunder

Ein weiteres Highlight und eine Besonderheit Marienbads ist die Singende Fontäne vor der Hauptkolonnade im Kurpark. Im Prinzip ein großer Springbrunnen, dessen Wasserfontänen in Begleitung klassischer Musik eine beeindruckende Show bieten. Beethoven, Chopin, Smetana, Verdi – sie hat alle im Repertoire, die singende Fontäne. Das runde Becken hat einen Durchmesser von 18 Metern und trägt in der Mitte eine flache, steinerne Schale in Form einer stilisierten Blüte. Das Blüten-Mittelteil besteht aus hochglanzpoliertem Edelstahl. Entworfen hat sie der Architekt Pavel Mikšík. Mehr als zweihundertfünfzig Düsen, der mittlere Strahl reicht bis zu sechs Meter hoch. Eigentlicher Clou ist aber die Tatsache, dass sie wirklich „singt“.

Neun Mal am Tag können Besucher dieses spektakuläre Konzert erleben, alle zwei Stunden von 7.00 bis 22.00 Uhr. Das erste Musikstück komponierte Petr Hapka. Es folgten mit der Zeit weitere Werke großer Komponisten. Die Fontäne erklingt immer zu ungeraden Stunden und die Reihenfolge der gespielten Musikstücke wechselt täglich. Zum ersten Mal ertönte das spritzige Klassik-Konzert am 30. April 1986 und verzückte Einwohner und Kurgäste Marienbads. Es ist ein magisches Erlebnis, das die Sinne belebt und die Seele berührt.

Kloster Teplá: Ein Ort der Geschichte und des Ursprungs

Nur eine Viertelstunde vom weltberühmten Marienbad entfernt liegt Teplá in Westböhmen, ein Ort, an dem ein Stück Welt stehengeblieben zu sein scheint. Hier finden sich sanfte Hügel, Wiesen, Wälder, Fischteiche und mittendrin das über 800 Jahre alte Kloster Teplá. Die Stiftskirche des seligen Klostergründers Hroznata ist romanisch, gotisch und barock zugleich. Die Klosterkirche Mariä-Verkündigung wurde am Ende des 12. und am Anfang des 13. Jahrhunderts als eine romanisch-gotische 65,25 Meter lange und 15,6 Meter hohe Hallenkirche erbaut. Am Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche im Barockstil umgebaut, dieser Umbau betraf hauptsächlich das Innere der Kirche.

Die prachtvolle Bibliothek zählt über 100.000 Bände, davon 700 Handschriften und 540 Wiegendrucke. Zu den Schätzen gehört der „Codex Teplensis“, die erste Übersetzung des Neuen Testamentes in die deutsche Sprache, entstanden vor dem Jahr 1400. Anrührend ist auch der Kreuzweg im herrlichen Park.

Gegründet wurde das Stift 1193 vom seligen Hroznata als Prämonstratenserkloster. Unter seinem ersten Abt Johann wurde 1232 die Klosterkirche, im Beisein des böhmischen Königs, durch den Bischof von Prag eingeweiht. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Stift zu einem Mittelpunkt von Kunst und Wissenschaft, die Bibliothek wurde vergrößert sowie eine Sammlung von Mineralien und ein physikalisches Kabinett angelegt. Der spätere Abt Chrysostomus Pfrogner baute das erste Badehaus bei den Quellen von Marienbad, dessen Aufstieg zum Weltbad unter Abt Karl Reitenberger in den Jahren 1812 bis 1827 erfolgte. Dieses erste Badehaus legte den Grundstein für Marienbads Ruf als führender Kurort.

Das Stift Teplá, das eng mit der Entstehung des ersten Badehauses verbunden ist, wurde im Jahre 1950, wie alle Klöster der Tschechoslowakei, aufgehoben. Es diente als Kaserne, während die Bibliothek öffentliche Kreisbibliothek wurde. Erst 1990 erhielten die Prämonstratenser das Kloster wieder zurück, allerdings in einem Zustand der Verwüstung. Zurzeit hat das Stift Teplá 17 Mitglieder, die sich mit großem Engagement um den Wiederaufbau des Stiftes und die Erneuerung der geistlichen und kulturellen Tradition des Klosters bemühen.

Häufig gestellte Fragen zu Marienbad

Was macht Marienbad so besonders?
Marienbad zeichnet sich durch seine über 40 heilenden Mineralquellen, die prachtvolle Jugendstil-Architektur, eine reiche Geschichte mit prominenten Besuchern und die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe aus. Es bietet eine einzigartige Mischung aus Heilung, Kultur und Luxus.
Welche Arten von Wellness-Anwendungen kann ich in Marienbad erwarten?
Die Hotels in Marienbad bieten ein breites Spektrum an Wellness-Anwendungen, darunter Massagen (z.B. Schokoladen-, Rosenöl-, Hot Stone-Massagen), Bäder (Salz aus dem Toten Meer, Aromabäder, Mineralbäder), heilende Packungen, Zugang zu vitalisierenden Pools und Saunen sowie verschiedene Beauty-Angebote.
Wer waren einige der berühmtesten Besucher Marienbads?
Zu den illustren Gästen Marienbads zählten Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe, Frédéric Chopin, Franz Kafka, Sigmund Freud, Mark Twain, Richard Wagner, Kaiser Franz Josef I. und König Edward VII. Sie alle schätzten die heilende Atmosphäre und die inspirierende Umgebung.
Was ist die Singende Fontäne in Marienbad?
Die Singende Fontäne ist ein einzigartiger Springbrunnen vor der Hauptkolonnade, dessen Wasserstrahlen rhythmisch zur Begleitung klassischer Musik tanzen. Sie bietet täglich mehrere Shows und ist ein beliebtes Spektakel für Besucher.
Wann wurde das erste Badehaus in Marienbad aufgehoben und was ist seine Geschichte?
Das erste Badehaus in Marienbad wurde vom Abt Chrysostomus Pfrogner des Klosters Teplá erbaut. Das Stift Teplá selbst wurde im Jahre 1950, wie alle Klöster der damaligen Tschechoslowakei, aufgehoben. Nach der Aufhebung diente das Kloster als Kaserne, bevor es 1990 wieder den Prämonstratensern zurückgegeben wurde. Die Geschichte des Badehauses ist somit eng mit der wechselvollen Geschichte des Klosters verbunden.

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