Wie viele Saunen gibt es in Bad Vilbel?

Bad Vilbels Thermen-Traum: Wartezeit & Fakten

27/12/2024

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In einer Welt, die sich immer schneller dreht, suchen wir alle nach Oasen der Ruhe und Erholung. Ein Besuch in einer modernen Therme, mit ihren vielfältigen Saunalandschaften, sprudelnden Thermalbecken und wohltuenden Massagen, verspricht genau diese Auszeit vom Alltag. Es ist der perfekte Ort, um Körper und Geist in Einklang zu bringen, neue Energie zu tanken und sich einfach fallen zu lassen. Viele sehnen sich nach einem solchen Rückzugsort direkt vor der Haustür. Auch in Bad Vilbel, einer Stadt im Herzen der Wetterau, ist die Sehnsucht nach einem solchen Wellness-Paradies seit Jahren groß. Doch die Realität sieht derzeit noch anders aus. Während in einem Umkreis von 50 Kilometern um Bad Vilbel über 104 Saunen und Wellness-Anlagen zu finden sind, wartet die Stadt selbst noch auf ihre eigene, große Thermenwelt. Dieses lang geplante Großprojekt beschäftigt die Gemüter, wirft Fragen auf und lässt viele Bad Vilbeler ungeduldig auf den Spatenstich warten. Tauchen wir ein in die aktuellen Entwicklungen und erfahren Sie, was hinter dem „Thermen-Traum“ von Bad Vilbel steckt.

Wie geht es weiter mit der geplante Therme in Bad Vilbel?
Von der seit Jahren geplanten Therme in Bad Vilbel ist nach wie vor nichts zu sehen. Im Haupt- und Finanzauschuss der Stadt haben Vertreter der Thermengruppe nun die aktuellen Planungen vorgestellt. Zunächst soll ein Hallenbad entstehen. Es soll in der Badelandschaft der geplanten Therme in Bad Vilbel auch Palmen geben.

Die Sehnsucht nach Wellness in Bad Vilbel

Bad Vilbel, bekannt für sein Mineralwasser und seine grüne Umgebung, scheint prädestiniert für ein umfassendes Wellness-Angebot. Doch trotz der natürlichen Ressourcen und der zentralen Lage fehlt es der Stadt an einer eigenen, großen Therme, die den Bedürfnissen einer modernen Gesellschaft nach Entspannung und Regeneration gerecht wird. Aktuell müssen Bewohnerinnen und Bewohner auf umliegende Angebote ausweichen. Ob es sich um kleinere Saunabereiche in Fitness-Studios handelt, um private Vermietungen oder um größere Thermenlandschaften in der weiteren Umgebung – die Auswahl ist zwar vorhanden, erfordert aber stets eine Anreise. Die Vision einer eigenen, umfassenden Thermenwelt direkt in Bad Vilbel hat daher seit Langem hohe Priorität und wird von vielen Bürgerinnen und Bürgern sehnlichst erwartet. Sie verspricht nicht nur einen Ort der Erholung, sondern auch eine Steigerung der Lebensqualität und eine Bereicherung für die gesamte Region. Doch dieser Traum ist komplexer als gedacht und seine Verwirklichung zieht sich in die Länge.

Die geplante Thermenwelt: Ein Mammutprojekt mit Hürden

Die „Thermenwelt Bad Vilbel“ ist kein kleines Vorhaben. Sie ist als umfangreicher Komplex geplant, der neben einer großzügigen Badelandschaft auch Palmen und vielfältige Bereiche für Wellness und Erholung umfassen soll. Verantwortlich für die Realisierung ist die renommierte Wund-Thermengruppe, die bereits erfolgreiche Projekte in anderen Städten realisiert hat. Seit Jahren wird über dieses Projekt gesprochen, doch der Fortschritt scheint schleppend. Kürzlich wurden im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt erneut die aktuellen Planungen vorgestellt. Viele der anwesenden Bürgerinnen und Bürger verließen die Veranstaltung jedoch mit dem Gefühl, „nicht mehr zu wissen als vorher“. Die anfängliche Euphorie ist einer gewissen Ernüchterung gewichen, da konkrete Antworten auf die drängendsten Fragen, insbesondere zum Baubeginn, weiterhin ausbleiben. Die Komplexität des Projekts, unvorhergesehene Herausforderungen und die Notwendigkeit detaillierter Planungen tragen maßgeblich zu den Verzögerungen bei. Es ist ein Balanceakt zwischen der Erfüllung hoher Qualitätsansprüche und dem Wunsch der Bevölkerung nach schneller Realisierung.

Ein Blick hinter die Kulissen: Warum dauert es so lang?

Die Frage, die alle Bad Vilbeler am meisten bewegt, lautet: „Wann geht es endlich los?“ Projektmanager Frank Müller von der Thermengruppe konnte darauf nur eine vage Antwort geben: Ein Baubeginn sei eventuell im kommenden Frühjahr möglich. Das ist jedoch an eine wesentliche Bedingung geknüpft: die noch ausstehende Baugenehmigung des Wetteraukreises. Ein Hauptgrund für die Verzögerung bei dieser Genehmigung waren fehlende Unterlagen zum Brandschutz. Diese mussten mit aufwendigen Computersimulationen erstellt werden, was naturgemäß viel Zeit in Anspruch nahm. Immerhin gibt es eine kleine positive Nachricht: Die Genehmigung für die Baustellenzufahrt an der Bundesstraße B3 wurde bereits erteilt, ein erster wichtiger Schritt für die logistische Abwicklung der Bauphase. Die Bauherren betonen immer wieder, dass „Qualität vor Schnelligkeit“ gehe, was die Sorgfalt der Planungen unterstreichen soll. Dies mag aus Sicht der Projektentwicklung verständlich sein, stößt aber bei der wartenden Bevölkerung auf zunehmende Ungeduld. Ursprünglich war ein Baubeginn für 2024 angekündigt, doch dieser Termin ist, wie Mitte Dezember deutlich wurde, nicht mehr haltbar. Die umfassende Konzeption von Fluchtwegen und Sicherheitsmaßnahmen hat mehr Zeit beansprucht als erwartet, was die Komplexität solcher Großprojekte verdeutlicht.

Finanzielle Dimensionen und neue Weichenstellungen

Ein weiterer entscheidender Aspekt, der für Aufsehen sorgte, ist die drastische Kostensteigerung des Projekts. Ursprünglich mit 200 Millionen Euro veranschlagt, beläuft sich die Projektsumme nun auf satte 400 Millionen Euro. Diese Verdopplung der Baukosten ist eine wahre Kostenexplosion, die auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist, darunter der gestiegene Baukostenindex (von 83,7 auf 129,4 seit der Ausschreibung 2013) und die Anpassung der Planungen, die eine großzügigere Gestaltung des Geländes ermöglichen. Doch nicht nur die Gesamtkosten haben sich verändert, sondern auch die finanzielle Beteiligung der Stadt Bad Vilbel. Bislang war geplant, das Grundstück, auf dem die Therme entstehen soll, der Wund-Gruppe für 99 Jahre im Erbbaurecht zu überlassen, bei einer jährlichen Pacht von 200.000 Euro. Dies hat sich nun grundlegend geändert: Das Grundstück soll verkauft werden. Der geplante Grundstücksverkauf markiert eine signifikante Abweichung vom ursprünglichen Erbbaurecht. Die genaue Kaufsumme wird aus Vertraulichkeitsgründen nicht genannt. Die Stadtwerke Bad Vilbel, die eng in das Projekt involviert sind, erhöhen ihren finanziellen Beitrag von ursprünglich 25 Millionen Euro auf nunmehr 35 Millionen Euro für den veredelten Rohbau des Kommunalbades und des Parkhauses. Zusätzlich beteiligen sich die Stadtwerke mit einer verzinslichen stillen Einlage von 50 Millionen Euro. Damit beläuft sich das Gesamtengagement der Stadtwerke auf beachtliche 85 Millionen Euro. Trotz dieser massiven Investitionen der Stadt liegt das wirtschaftliche Risiko des Thermenbetriebs weiterhin beim Investor, der Wund-Gruppe. Die Stadt erhält im Gegenzug ein beträchtliches Nutzungsentgelt für die Stellplätze im neuen Parkhaus Nord.

Wann wird das Hallenbad in Bad Vilbel gebaut?
Die Vilbeler dürfen sich außerdem über ein kommunales Hallenbad freuen, dass vor der Therme gebaut werden soll. Der ursprüngliche Bauantrag für die Thermenwelt Bad Vilbel ist vor mehr als drei Jahren – am 12. Januar 2021 – beim Wetteraukreis eingegangen.

Um die Veränderungen in der Finanzierungsstruktur und den Projektparametern besser zu verdeutlichen, hier eine vergleichende Übersicht:

ParameterUrsprüngliche Planung (ca. 2020)Aktuelle Planung (Dezember 2023)
Gesamtkosten der Thermeca. 200 Millionen Euroca. 400 Millionen Euro
GrundstücksvergabeErbbaurecht (99 Jahre, 200.000 € p.a.)Verkauf an Investor (Summe vertraulich)
Beitrag Stadtwerke (Kommunalbad & Parkhaus)25 Millionen Euro35 Millionen Euro (veredelter Rohbau)
Zusätzliche Beteiligung StadtwerkeKeine50 Millionen Euro (verzinsliche stille Einlage)
Gesamtengagement Stadtwerke25 Millionen Euro85 Millionen Euro
Wirtschaftliches RisikoBeim ThermenbetreiberWeiterhin beim Thermenbetreiber

Das Kommunalbad zuerst: Ein Lichtblick für die Bürger?

Inmitten der langen Wartezeit und der komplexen Finanzdiskussionen gibt es jedoch einen konkreten Hoffnungsschimmer für die Bad Vilbeler Bevölkerung: Das Versprechen, dass das Hallenbad als integraler Bestandteil der Therme zuerst gebaut werden soll. Dieses Kommunalbad wird von vielen sehnlichst erwartet, da es für den Schulschwimmunterricht und für die lokalen Vereine von großer Bedeutung ist. Die Thermengruppe stellte in ihren Ausführungen in Aussicht, dass dieses Hallenbad bereits im Herbst 2026 für diese Zwecke zur Verfügung stehen könnte. Dies wäre ein signifikanter Fortschritt, auch wenn am Rest der Therme zu diesem Zeitpunkt noch weitergebaut würde. Die Priorisierung des Hallenbades zeigt, dass die Bedürfnisse der Gemeinschaft berücksichtigt werden und ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur unternommen wird. Es ist ein Zeichen des guten Willens und könnte die Geduld der Bürger bis zur vollständigen Fertigstellung der gesamten Thermenanlage etwas erleichtern.

Die Rolle der Therme im Stadtentwicklungskonzept

Das Thermenprojekt ist nicht isoliert zu betrachten, sondern eng mit weiteren wichtigen Stadtentwicklungsprojekten in Bad Vilbel verknüpft, wie Klaus Minkel, der ehrenamtliche Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Vilbel, betont. Er zieht eine Brücke zwischen der Neuen Mitte, dem Kultur- und Kongresszentrum „Vilco“ und der Therme. Die Verlagerung der Bücherei aus dem alten Hallenbad in die Neue Mitte war eine Voraussetzung für den Abriss des Bades. Dieser Abriss wiederum war notwendig für den Bau der Tiefgarage, die Sanierung des Kurhauses und den Bau der Stadthalle, also des Vilco. Das Thermenprojekt soll nun das verbesserte Hallenbad zurückgeben und gleichzeitig dazu beitragen, das jährliche Defizit der Vilco, das bei rund vier Millionen Euro liegt, abzudecken. Die ursprüngliche Überlegung des Stadtparlaments beim Bau der Vilco war, dass das Thermenprojekt die notwendigen Mittel zur Defizit-Abdeckung generieren sollte. Somit ist die Realisierung der Therme ein weiterer logischer Schritt in einer umfassenden Stadtentwicklungsstrategie, die darauf abzielt, Bad Vilbel als attraktiven Standort für Kultur, Freizeit und Wellness nachhaltig zu stärken und den städtischen Haushalt langfristig zu entlasten. Es ist ein ambitioniertes Puzzle, bei dem jedes Teil eine wichtige Funktion erfüllt.

Häufig gestellte Fragen zur Thermenwelt Bad Vilbel

Da das Thema der Thermenwelt viele Fragen aufwirft, haben wir hier die wichtigsten für Sie zusammengefasst:

  • Wie viele Saunen gibt es direkt in Bad Vilbel?

    Die vorliegenden Informationen geben keine genaue Zahl für Saunen direkt in Bad Vilbel an. Es wird jedoch erwähnt, dass in einem Umkreis von 50 Kilometern um Bad Vilbel in Hessen über 104 Saunen zu finden sind. Dies deutet darauf hin, dass Bad Vilbel selbst derzeit keine große, dedizierte Saunawelt oder Therme mit umfangreichen Saunaangeboten besitzt, weshalb die geplante Therme so sehnlich erwartet wird. Kleinere Saunabereiche in Fitness-Studios oder Hotels sind denkbar, werden aber nicht explizit beziffert.

  • Wann beginnt der Bau der Therme in Bad Vilbel?

    Ein konkreter Baubeginn steht noch nicht fest. Projektmanager Frank Müller nannte vage das kommende Frühjahr als möglichen Startzeitpunkt. Dies hängt jedoch maßgeblich von der Erteilung der Baugenehmigung durch den Wetteraukreis ab, für die zuletzt noch Unterlagen zum Brandschutz fehlten. Ursprünglich war ein Baubeginn für 2024 geplant, der jedoch nicht eingehalten werden konnte.

  • Was kostet die Therme jetzt und wer zahlt?

    Die Projektsumme hat sich von ursprünglich 200 Millionen Euro auf nunmehr 400 Millionen Euro verdoppelt. Die Finanzierung erfolgt primär durch die Wund-Thermengruppe. Die Stadtwerke Bad Vilbel beteiligen sich mit 35 Millionen Euro am veredelten Rohbau des Kommunalbades und des Parkhauses sowie zusätzlich mit einer verzinslichen stillen Einlage von 50 Millionen Euro, was ein Gesamtengagement von 85 Millionen Euro bedeutet. Das wirtschaftliche Risiko des Thermenbetriebs trägt weiterhin der Investor.

    Wann wird das Hallenbad in Bad Vilbel gebaut?
    Die Vilbeler dürfen sich außerdem über ein kommunales Hallenbad freuen, dass vor der Therme gebaut werden soll. Der ursprüngliche Bauantrag für die Thermenwelt Bad Vilbel ist vor mehr als drei Jahren – am 12. Januar 2021 – beim Wetteraukreis eingegangen.
  • Wird das Hallenbad wirklich zuerst gebaut?

    Ja, das Versprechen wurde erneuert, dass das Hallenbad als Teil der Therme zuerst errichtet werden soll. Es könnte, den Ausführungen der Thermengruppe zufolge, bereits im Herbst 2026 für Schulschwimmen und Vereine zur Verfügung stehen, während der Rest der Therme noch im Bau ist.

  • Warum wurde das Grundstück verkauft und nicht verpachtet?

    Ursprünglich war ein Erbbaurecht für 99 Jahre vorgesehen. Die Verträge wurden jedoch neu aufgesetzt, und das Grundstück soll nun verkauft werden. Dies ist eine der signifikanten Änderungen, die sich aus den langen Verhandlungen und angepassten Projektparametern ergeben haben, auch bedingt durch den Unfalltod von Josef Wund vor sieben Jahren und die daraus resultierenden Neuausrichtungen.

  • Wer entscheidet über den Grundstücksverkauf?

    Über den geplanten Grundstücksverkauf stimmen die Stadtverordneten von Bad Vilbel in ihrer Sitzung ab. Eine entsprechende Beratung durch die Betriebskommission der Stadtwerke und eine Vorstellung im Haupt- und Finanzausschuss gingen voraus.

Ausblick: Geduld ist gefragt, Vorfreude bleibt

Die geplante Thermenwelt in Bad Vilbel ist ein Projekt von immenser Bedeutung für die Stadt und ihre Bürger. Sie verspricht einen dringend benötigten Ort für Entspannung, Erholung und Freizeitgestaltung, der die Lebensqualität in der Region spürbar verbessern wird. Die bisherigen Verzögerungen, die gestiegenen Kosten und die Anpassung der Finanzierungsmodelle sind zweifellos Herausforderungen, die Geduld erfordern. Doch die Tatsache, dass die Planungen voranschreiten, wichtige Genehmigungen erteilt werden und das Hallenbad als erster Teil des Komplexes priorisiert wird, lässt hoffen. Das Engagement der Stadt und die Anpassungsfähigkeit der Investorengruppe zeigen, dass der „Thermen-Traum“ von Bad Vilbel trotz aller Widrigkeiten lebendig ist und auf seine Realisierung hinarbeitet. Es bleibt abzuwarten, wann der erste Spatenstich tatsächlich erfolgen wird, doch die Vision einer modernen Thermenlandschaft, die Bad Vilbel zu einem noch attraktiveren Standort für Wellness und Erholung macht, ist klar definiert und rückt Schritt für Schritt näher. Bis dahin bleibt die Vorfreude bestehen, gepaart mit der Hoffnung auf baldige konkrete Fortschritte.

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