06/02/2025
Eine Frozen Shoulder, auch bekannt als Schultersteife oder adhäsive Kapsulitis, ist eine Erkrankung, die das Leben der Betroffenen stark einschränken kann. Sie führt zu einem schmerzhaften und zunehmend unbeweglichen Schultergelenk, das alltägliche Handlungen wie das Haareföhnen oder das Greifen nach einem Gegenstand im Regal zu einer unüberwindbaren Herausforderung macht. Obwohl der Verlauf dieser Erkrankung oft vorhersehbar ist, sind die damit verbundenen Einschränkungen der Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit für die Patienten oft langwierig und belastend. Doch es gibt Hoffnung und effektive Wege, um die Schulter wieder „aufzutauen“ und die Beweglichkeit zurückzugewinnen.

- Was genau ist eine Frozen Shoulder? Definition und Synonyme
- Die drei Phasen der Frozen Shoulder: Ein typischer Verlauf
- Ursachen und begünstigende Faktoren der Frozen Shoulder
- Diagnose der Frozen Shoulder: Der Weg zur Gewissheit
- Behandlung der Frozen Shoulder: Ein ganzheitlicher Ansatz
- Prognose und Prävention der Frozen Shoulder
- Häufig gestellte Fragen zur Frozen Shoulder
Was genau ist eine Frozen Shoulder? Definition und Synonyme
Die Frozen Shoulder beschreibt eine schmerzhafte und fortschreitende Bewegungseinschränkung des Schultergelenks. Der Begriff „Frozen Shoulder“ bedeutet wörtlich „eingefrorene Schulter“ und beschreibt treffend den Zustand, in dem das Gelenk wie erstarrt wirkt. Medizinisch wird sie auch als adhäsive Kapsulitis oder Periarthritis humeroscapularis (PHS) bezeichnet. Weitere Synonyme sind Periarthrosis humeroscapularis, Periarthropathia humeroscapularis, Schultersteife, eingefrorene Schulter, Frozen-Shoulder-Syndrom und Freezing Arthritis.
Im Kern der Erkrankung steht eine Degeneration der Weichteile, insbesondere der Gelenkkapsel, die das Schultergelenk umgibt. Diese Kapsel, die normalerweise flexibel ist und eine reibungslose Bewegung des Kugelgelenks ermöglicht, fibrosiert – das heißt, sie wandelt sich in straffes Bindegewebe um – und schrumpft. Dies führt zu Verklebungen und einer deutlichen Verkleinerung des Kapselraums, wodurch die Beweglichkeit in allen Richtungen eingeschränkt wird.
Man unterscheidet grundsätzlich zwei Formen der Frozen Shoulder:
- Primäre (idiopathische) Frozen Shoulder: Hier bleibt die Ursache unbekannt. Sie tritt am häufigsten auf und lässt sich nicht auf eine vorherige Erkrankung oder Verletzung zurückführen.
- Sekundäre Frozen Shoulder: Diese Form ist die Folge von Vorerkrankungen, Verletzungen oder Operationen im Schulterbereich, wie zum Beispiel Rotatorenmanschettenrupturen, Knochenbrüche, Schulterarthrose, eine Kalkschulter oder eine Schleimbeutelentzündung. Auch eine Immobilisierung der Schulter, etwa nach einem Unfall, kann ursächlich sein.
Besonders betroffen sind häufig Menschen zwischen 40 und 60 Jahren, wobei Frauen signifikant häufiger betroffen sind als Männer (Verhältnis 3:2). In etwa 25 % der Fälle kann die Erkrankung sogar beide Schultern betreffen, oft kurz nacheinander.
Die drei Phasen der Frozen Shoulder: Ein typischer Verlauf
Die Frozen Shoulder ist bekannt für ihren charakteristischen, oft langwierigen Verlauf, der typischerweise in drei Phasen unterteilt wird:
- Phase 1: Das „Einfrieren“ (Freezing Phase)
Diese Phase beginnt für die meisten Patienten unvermittelt mit plötzlich einschießenden, starken Schmerzen in der Schulter, die bis in den Oberarm ausstrahlen können. Diese Schmerzen treten oft unabhängig von Überlastung oder Verletzungen auf und können bei alltäglichen Bewegungen wie dem Strecken nach etwas Hohem oder dem Föhnen der Haare entstehen. Die Schmerzen werden immer regelmäßiger, auch in Ruhe und nachts, besonders beim Liegen auf der betroffenen Seite. Die Beweglichkeit der Schulter ist in dieser Anfangsphase oft noch nicht stark eingeschränkt, aber schmerzbedingt werden bestimmte Bewegungen vermieden, was zu einer Schonhaltung führt. Schmerzmittel lindern die Beschwerden in dieser Phase oft nur unzureichend. Diese Phase kann einige Wochen bis zu mehreren Monaten andauern. - Phase 2: Das „Gefrorensein“ (Frozen Phase)
Nach etwa drei Monaten lassen die intensiven Schmerzen typischerweise nach, während die Schulter zunehmend unbeweglicher wird und „einfriert“. Die Gelenkkapsel ist nicht mehr akut entzündet, sondern vernarbt, schrumpft und verdickt sich. Ein typisches Anzeichen ist die stark eingeschränkte Außenrotation des Armes bei angelegtem Ellenbogen sowie die Unfähigkeit, das Ellenbogengelenk auf Schulterhöhe anzuheben. Die Schultermuskulatur kann durch die mangelnde Bewegung abbauen. Diese Phase kann zwischen 4 und 12 Monaten, manchmal auch länger, anhalten und ist durch die massive Einschränkung der Lebensqualität geprägt. - Phase 3: Das „Auftauen“ (Thawing Phase)
In der dritten und letzten Phase beginnt die Schulter langsam, sich zu „auftauen“. Die Bewegungseinschränkungen lösen sich allmählich auf, und die Schmerzen nehmen weiter ab. Die Beweglichkeit kehrt schrittweise zurück, auch wenn eine vollständige Wiederherstellung nicht immer garantiert ist. Diese Phase kann zwischen 6 Monaten und 2 Jahren dauern. Eine begleitende Physiotherapie ist entscheidend, um die gewonnene Beweglichkeit zu erhalten und einer dauerhaften Schwächung oder Bewegungseinschränkung vorzubeugen.
Ursachen und begünstigende Faktoren der Frozen Shoulder
Die genauen Ursachen der primären Frozen Shoulder sind weiterhin weitgehend ungeklärt. Man vermutet, dass Entzündungsprozesse eine Rolle spielen, die jedoch nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Vielmehr wird von einer lokalen Stoffwechselentgleisung im Bereich der Schultermuskulatur und der Gelenkkapsel ausgegangen. Dabei funktioniert der Transport von Nährstoffen zu den Zellen und der Abtransport von Abfallprodukten nicht mehr effizient. Die unterversorgten Zellen schalten auf ein Notprogramm um, vergären Zucker zu Milchsäure, welche sich im Extrazellularraum ansammelt und eine lokale Übersäuerung mit schmerzhaften Entzündungszeichen verursacht. Es handelt sich also um eine langwierige lokale Dysregulation des Stoffwechsels.
Neben dieser primären Form gibt es eine Reihe von Begleiterkrankungen und Risikofaktoren, die das Auftreten einer Frozen Shoulder wahrscheinlicher machen:
- Stoffwechselstörungen: Diabetes mellitus ist ein signifikanter Risikofaktor; bis zu 27,5 % der Diabetiker entwickeln eine Frozen Shoulder, verglichen mit etwa 5 % in der Allgemeinbevölkerung. Auch Schilddrüsenerkrankungen (Schilddrüsenunter- und -überfunktion, Hashimoto) und ein metabolisches Syndrom mit hohem Cholesterinspiegel begünstigen die Erkrankung.
- Hormonelle Veränderungen: Die Wechseljahre bei Frauen sind ein weiterer Risikofaktor, da hormonelle Schwankungen Entzündungen und Veränderungen im Bindegewebe fördern können.
- Verletzungen und Operationen: Eine sekundäre Frozen Shoulder kann infolge von Schulterverletzungen (z.B. Rotatorenmanschettenruptur, Knochenbrüche), verschleißbedingten Erkrankungen (Schulterarthrose) oder Operationen im Schulterbereich entstehen.
- Immobilisierung: Da das Schultergelenk bei Bewegungsmangel relativ schnell versteift, kann eine Ruhigstellung der Schulter – etwa nach einem Unfall oder einer Operation – ursächlich sein.
- Psychische Faktoren: Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Depressionen, Angststörungen und der Entwicklung einer Schultersteife. Umgekehrt kann die Frozen Shoulder selbst durch die starken Schmerzen und Einschränkungen eine erhebliche psychische Belastung darstellen.
- Posttraumatische Schultersteife: In seltenen Fällen kann ein psychisches Trauma ohne direkte Verletzung zu einer Schultersteife führen, die einen anderen Verlauf nimmt und oft eine operative Behandlung erfordert.
Diagnose der Frozen Shoulder: Der Weg zur Gewissheit
Die Diagnose einer Frozen Shoulder kann für viele Ärzte eine Herausforderung darstellen, da es kaum radiologische Befunde gibt, die einen direkten Nachweis liefern. Der wichtigste Schritt ist daher die ausführliche Befragung des Patienten (Anamnese) und eine gründliche körperliche Untersuchung.

Der Arzt, oft ein Facharzt für Orthopädie, achtet auf die zunehmende schmerzhafte Bewegungseinschränkung. Typisch ist, dass sowohl die aktive als auch die passive Beweglichkeit des Schultergelenks betroffen ist. Eine schmerzbedingte Fehlhaltung kann bereits bei der äußerlichen Inspektion auffallen. Ein leicht auslösbarer Druckschmerz aufgrund der entzündeten Schulterkapsel ist ebenfalls kennzeichnend. Ein spezifischer Test ist die eingeschränkte Außenrotation des im rechten Winkel angewinkelten Arms.
Da viele andere Schultererkrankungen ähnliche Symptome verursachen können (z.B. Kalkschulter, Impingement-Syndrom, Schulterarthrose, Schleimbeutelentzündung), müssen diese zunächst ausgeschlossen werden. Hierfür kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz:
- Ultraschalluntersuchung: Kann Veränderungen in den Weichteilen sichtbar machen.
- Röntgen: Dient dem Ausschluss knöcherner Veränderungen oder anderer Erkrankungen.
- MRT (Magnetresonanztomografie): Wird seltener benötigt, kann aber bei der Frozen Shoulder die Verkleinerung und Verdickung der Gelenkkapsel am besten darstellen.
In vielen Fällen kann eine definitive Diagnose erst durch eine Schulterarthroskopie gestellt werden. Dabei inspiziert der Schulterspezialist die geschrumpfte, verdickte und entzündete Gelenkkapsel endoskopisch und kann sie bei Bedarf direkt behandeln.
Behandlung der Frozen Shoulder: Ein ganzheitlicher Ansatz
Die Behandlung der Frozen Shoulder zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Da die Erkrankung einen langen Verlauf haben kann, erfordert sie oft Geduld und einen multimodalen Therapieansatz.
Konservative Therapien
Anfangs konzentrierte man sich auf die symptomatische Behandlung, da ein „Selbstheilungsverlauf“ nach 6 Monaten bis 2 Jahren angenommen wurde. Dazu gehören:
- Schmerztherapie: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac sowie Kortison (als Tablette oder Injektion ins Gelenk) werden eingesetzt, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Kortison kann akute Beschwerden bessern, kürzt den Krankheitsprozess jedoch nicht ab und ist eher für besonders schmerzhafte Phasen gedacht.
- Physiotherapie und manuelle Therapie: Wenn die akuten Schmerzen nachlassen, sind sanfte Mobilisierung des Schultergelenks und Bewegung wichtig. Physiotherapeuten leiten spezielle Übungen zur Dehnung, Kräftigung und Koordination an. Es ist entscheidend, nicht „gegen den Schmerz anzuüben“, um eine Verschlimmerung zu vermeiden. Regelmäßige, behutsame Übungen sind jedoch unerlässlich, um die Beweglichkeit zu erhalten und den Muskelabbau zu verhindern.
- Wärme- und Kälteanwendungen: Beide können Linderung verschaffen. Kälte hilft vor allem vor Physiotherapie oder Dehnübungen zur Schmerzreduktion. Wärme fördert die Durchblutung und entspannt verspannte Muskeln im Schulter-Nacken-Bereich, die oft durch Schonhaltung entstehen.
- Ernährungsumstellung: Eine basenreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Pilzen kann einer Übersäuerung des Organismus entgegenwirken, die Entzündungen in Gelenken fördern kann. Tierische Produkte enthalten oft Arachidonsäure, die ebenfalls entzündungsfördernd wirkt und daher reduziert werden sollte.
- Ultraschalltherapie: Kann die Selbstheilungskräfte im Gewebe unterstützen, die Durchblutung fördern und Verklebungen lösen, indem Schallwellen Wärme und Schwingungen erzeugen.
Zellbiologische Regulationstherapie (Matrixtherapie)
Die Zellbiologische Regulationstherapie (ZRT), auch bekannt als Matrixtherapie, stellt einen innovativen und vielversprechenden Ansatz zur kausalen Behandlung der Frozen Shoulder dar, der den Krankheitsverlauf deutlich abkürzen kann. Diese Methode, entwickelt von Dr. Bernhard Dickreiter, zielt auf die Normalisierung des Stoffwechsels in der erkrankten Schulter ab.
Im Zentrum der Matrixtherapie stehen spezielle Vibrationstherapien, die von ausgebildeten Therapeuten mit einem Schwingungsapplikator durchgeführt werden. Diese sanfte, von außen applizierte Vibration (biomechanische Stimulation) stellt die gestörte natürliche Eigenschwingung der Muskulatur wieder her. Diese Eigenschwingung ist entscheidend für die Mikrozirkulation, den Stofftransport in der extrazellulären Matrix, der für die Nährstoffversorgung und den Abtransport von Abfallprodukten auf Zellebene verantwortlich ist.
Die Therapie beginnt oft mit der Behandlung der Schulter-Nacken-Muskulatur, der Brustmuskeln und der Muskeln des Schulterblattes, um den venösen und lymphatischen Abfluss zu aktivieren. Anschließend werden Oberarm und Gelenkumgebung, einschließlich der Gelenkkapsel und Weichteile, in verschiedenen Gelenkpositionen behandelt. Dies optimiert nicht nur den Stoffwechsel, sondern hilft auch, Verklebungen aufzulösen.

Die Behandlung dauert etwa 30 Minuten und wird als angenehm empfunden. Oft berichten Patienten schon nach der ersten Sitzung von einer deutlichen Verbesserung der Schmerzen und Beweglichkeit. Durchschnittlich sind etwa 6 Behandlungen im Abstand von 2 bis 3 Tagen notwendig, in komplexeren Fällen bis zu 18 Sitzungen. Die ZRT Matrix-Therapie wirkt direkt auf die Stoffwechselursachen der Schultersteife, die oft bei Patientinnen mit hormonellen Umstellungen, Diabetes oder Schilddrüsenstörungen vorliegen.
Die ZRT Matrix-Therapie ersetzt keine Kräftigungsübungen, schafft aber die metabolische Grundlage dafür, dass der Patient die Schulter wieder effektiv trainieren kann. Schmerzmittel sind als Begleitung der ZRT oft nicht mehr erforderlich.
Invasive und operative Therapien
Diese Optionen werden meist erst in Betracht gezogen, wenn konservative Behandlungen über längere Zeit keinen Erfolg zeigen oder der Leidensdruck sehr groß ist:
- Hydrodilatation: Unter Röntgen- oder Ultraschallkontrolle wird ein Medikament (Betäubungsmittel oder Kortison) direkt in das Gelenk gespritzt. Anschließend wird das Gelenk vorsichtig gedehnt und mit Kochsalzlösung gespült, um Verklebungen zu lösen.
- Arthroskopie des Schultergelenks (minimalinvasiv): Bei diesem Eingriff, meist unter Vollnarkose, schneidet der Chirurg mit speziellen Instrumenten die Gelenkkapsel teilweise oder ganz auf, um die Spannung zu lösen. Wichtig ist, dabei gelenkerhaltende Bänder zu schützen. Nach der Operation ist eine sofortige, kontinuierliche Schmerzstillung und permanentes Bewegungstraining (z.B. auf einer Motorschiene und physiotherapeutisch) entscheidend, um ein erneutes Einsteifen zu verhindern und das gewonnene Bewegungspotenzial auszubauen.
- Narkosemobilisation: Hierbei wird das Schultergelenk unter Vollnarkose oder Regionalanästhesie von außen mobilisiert, um Verklebungen zu lösen. Diese Technik birgt jedoch ein Risiko für Verletzungen von Schulterstrukturen und wird in Leitlinien nicht als alleinige Therapie empfohlen.
Ergänzende Therapien
Es gibt weitere Methoden, deren Wirksamkeit teils durch Studien belegt, teils aber noch nicht in den Leitlinien verankert ist:
- Akupunktur: Studien zeigen, dass Akupunktur die Beschwerden einer Frozen Shoulder lindern kann, indem sie auf die Schmerzentstehung im Gehirn einwirkt.
- Stoßwellentherapie: Eine Verbesserung von Schmerzen und Funktion wurde im Vergleich zur alleinigen Physiotherapie beobachtet, auch wenn sie nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird.
- Hyaluronsäure-Injektionen oder Röntgenreizbestrahlung: Werden von einigen Therapeuten angewendet, sind aber ebenfalls nicht immer Teil der Standardtherapie.
Prognose und Prävention der Frozen Shoulder
Die Frozen Shoulder ist eine chronische, schmerzhafte und langwierige Erkrankung, deren Heilungsprozess Geduld erfordert. Obwohl sie in der Regel nach 6 Monaten bis 2 Jahren von selbst ausheilt, können bei einem Teil der Patienten (laut einer Studie 41% nach 4,4 Jahren) noch Beschwerden bestehen bleiben. Die psychische Belastung durch die langanhaltenden Schmerzen und Einschränkungen ist nicht zu unterschätzen und erfordert oft eine intensive Beratung des Patienten durch den Arzt.
Die Motivation des Patienten zur Mitarbeit bei häuslichen physiotherapeutischen Übungen kann den langwierigen Verlauf abkürzen. Zudem ist die Prävention einer Schultersteife auf der Gegenseite wichtig, da nicht wenige Patienten die Erkrankung beidseitig erleiden.
Zur Vorbeugung einer Frozen Shoulder sind folgende Punkte entscheidend:
- Bewegung: Bewegungsmangel ist ein Hauptrisikofaktor. Regelmäßige Bewegung und spezielle Dehnübungen sowie Physiotherapie, besonders nach Verletzungen oder Operationen, können dem Schrumpfen der Gelenkkapsel vorbeugen.
- Ergonomie: Vermeiden Sie monotone und sich wiederholende Belastungen, wie sie beispielsweise bei langer Computerarbeit auftreten können. Gönnen Sie Ihrer Schulter regelmäßige Auszeiten und nutzen Sie ergonomische Hilfsmittel (z.B. Vertikalmaus).
- Ernährung: Eine Reduzierung säurebildender Lebensmittel (Fleisch, Milchprodukte) zugunsten von basenbildendem Obst und Gemüse kann den Stoffwechsel positiv beeinflussen und Entzündungen vorbeugen.
- Frühzeitige Arztkonsultation: Bei den ersten Anzeichen von Schulterschmerzen oder Bewegungseinschränkungen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine frühzeitige Diagnose und eine schützende, stoffwechselaktivierende physiotherapeutische Behandlung, wie die ZRT-Matrix-Therapie, kann helfen, eine vollständige Entwicklung der Frozen Shoulder zu vermeiden.
Die Dauer einer Krankschreibung hängt vom Beruf und der Schmerzintensität ab, kann aber bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten länger ausfallen. Eine dauerhafte Berufsunfähigkeit ist selten, da die Beweglichkeit meist wiederhergestellt wird. Bei anhaltender Steife kann jedoch ein Behinderungsgrad anerkannt werden.
Frozen Shoulder vs. Kalkschulter: Ein Vergleich
| Merkmal | Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis) | Kalkschulter (Tendinosis calcarea) |
|---|---|---|
| Definition | Schmerzhafte Bewegungseinschränkung durch degenerative Prozesse der Gelenkkapsel (Schrumpfung, Verklebung). | Schmerzhafte, oft plötzlich auftretende Erkrankung durch Kalkeinlagerung im Ansatzbereich der Schultersehnen. |
| Ursache | Oft unbekannt (primär), Stoffwechselstörungen, Immobilisierung, Verletzungen, Operationen (sekundär). | Kalkablagerungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette, genaue Ursache der Kalkbildung unklar. |
| Symptome | Anfangs starke Schmerzen, dann zunehmende Bewegungseinschränkung (Einfrieren), später Schmerznachlass und Auftauen. Bewegung in alle Richtungen eingeschränkt. | Starke, oft stechende Schmerzen, besonders bei Bewegung und nachts. Bewegungseinschränkung durch Schmerz und mechanische Blockade. |
| Diagnose | Primär klinisch (Symptome, Bewegungstests). Bildgebung (Ultraschall, Röntgen) zeigt selten direkte Kapselveränderungen, MRT kann Kapselverdickung zeigen. Arthroskopie oft zur Bestätigung. | Kalkablagerungen sind im Ultraschall und Röntgenbild gut sichtbar. |
| Verlauf | Typischerweise in 3 Phasen (Einfrieren, Gefrorensein, Auftauen), dauert 6 Monate bis 2 Jahre, oft Selbstheilung. | Phasen mit akuten Schmerzen und symptomfreien Intervallen. Kann spontan ausheilen, aber auch chronisch werden. |
| Behandlung | Schmerzmittel, Physiotherapie, Zellbiologische Regulationstherapie, Hydrodilatation, Arthroskopie. | Schmerzmittel, Physiotherapie, Stoßwellentherapie, Nadelung, Operation zur Entfernung der Kalkdepots. |
Häufig gestellte Fragen zur Frozen Shoulder
- Kann ich mit einer Frozen Shoulder schwimmen?
- Zu Beginn der Erkrankung ist Schwimmen oft wegen starker Schmerzen und Bewegungseinschränkungen schwierig oder unmöglich. In der dritten Phase, dem „Auftauen“, ist es meist wieder möglich, wenn die Beweglichkeit ausreichend zurückkehrt und schmerzfrei ist.
- Wie lange ist man mit einer Frozen Shoulder arbeitsunfähig?
- Die Dauer hängt vom Beruf und der Schmerzintensität ab. Körperlich arbeitende Menschen benötigen oft eine längere Krankschreibung als Menschen mit sitzender Tätigkeit. Nach einer Operation sind Patienten in der Regel 3 bis 4 Wochen arbeitsunfähig.
- Bin ich mit einer Frozen Shoulder berufsunfähig?
- Im zweiten Krankheitsstadium kann es zu einer vorübergehenden Berufsunfähigkeit kommen. Die meisten Patienten erlangen ihre Schulterbeweglichkeit jedoch wieder zurück, sodass eine dauerhafte Berufsunfähigkeit selten ist.
- Ist die Frozen Shoulder ein frühes Symptom von Parkinson?
- Ja, viele Patienten mit Parkinson-Syndrom leiden gleichzeitig unter einer Frozen Shoulder. Bei einigen tritt die Schultersteife bereits in einem sehr frühen Krankheitsstadium auf, manchmal sogar bevor Parkinson diagnostiziert wird.
- Gibt es einen Test zur Erkennung einer Frozen Shoulder?
- Ja, Schulterexperten nutzen gezielte Bewegungstests, insbesondere die schmerzhafte Bewegung des Oberarmkopfes im Gelenk und die eingeschränkte Außenrotation, um eine Frozen Shoulder von anderen Erkrankungen abzugrenzen.
- Hilft Akupunktur zur Behandlung einer Frozen Shoulder?
- Eine Studie der UKE Hamburg konnte zeigen, dass Akupunktur die Beschwerden einer Frozen Shoulder lindern kann, indem sie auf die Schmerzentstehung im Gehirn einwirkt.
- Kann man mit einer Frozen Shoulder Auto fahren?
- Autofahren ist grundsätzlich möglich, solange Schmerzen oder Steifheit den Fahrer nicht spürbar einschränken. Achten Sie auf eine ergonomische, aufrechte Sitzposition, um die Schulter nicht zusätzlich zu belasten.
- Welche Blutwerte deuten auf eine Frozen Shoulder hin?
- Es gibt keinen spezifischen Bluttest zur Diagnose einer Frozen Shoulder. Die Diagnose basiert auf Anamnese, körperlicher Untersuchung und dem Ausschluss anderer Ursachen mittels bildgebender Verfahren. Eine Arthroskopie kann die geschrumpfte und entzündete Gelenkkapsel direkt nachweisen.
- Welche Belastungen sollte man mit einer Frozen Shoulder vermeiden?
- Vermeiden Sie gleichförmige und monotone Belastungen sowie schweres Heben oder Überkopfarbeiten, da diese die Schmerzen verstärken können.
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen Frozen Shoulder und Diabetes?
- Ja, Diabetiker haben ein deutlich höheres Risiko (ca. 27,5% vs. 5%) an einer Frozen Shoulder zu erkranken. Lokale Stoffwechselstörungen beim Diabetes behindern den Nährstofftransport und Abfallproduktabtransport in den Zellen, was zu lokaler Übersäuerung und Entzündungen führt.
- Warum sind bei einer Frozen Shoulder meine Finger taub?
- Ein direkter Zusammenhang besteht nicht. Allerdings können die schmerzhafte und steife Schulter Muskelverspannungen im Schulter-Nacken-Bereich auslösen, die Nerven reizen und Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Fingern verursachen können.
- Kann ich mit einer Frozen Shoulder Golf oder Tennis spielen?
- Sportarten wie Golf oder Tennis belasten das Schultergelenk enorm. Es ist ratsam, während der Erkrankung auf gelenkschonende Sportarten umzusteigen und auch nach der Heilung die Intensität dieser Sportarten zu reduzieren, um ein erneutes Einsteifen zu vermeiden.
- Kann ich mit einer Frozen Shoulder Radfahren?
- Radfahren ist meist problemlos möglich. Achten Sie auf eine aufrechte Sitzposition, um die Belastung der Schulter zu reduzieren, und vermeiden Sie eine stark nach vorne geneigte Oberkörperhaltung.
- Heilt eine Frozen Shoulder von selbst?
- Ja, in der Regel heilt eine Frozen Shoulder nach 6 Monaten bis 2 Jahren von alleine wieder aus. Eine begleitende Schmerz- und Physiotherapie kann die Beschwerden in dieser Zeit lindern und den Heilungsprozess unterstützen.
- Wie ist eine Frozen Shoulder in der ICD-10 klassifiziert?
- Die Frozen Shoulder ist in der ICD-10-Klassifikation unter M75.0 als „adhäsive Entzündung der Schultergelenkkapsel“ gelistet.
- Warum kommt es bei einem Impingement zur Frozen Shoulder?
- Bei Schultererkrankungen wie einem Impingement-Syndrom nehmen Patienten oft eine Schonhaltung ein, um Schmerzen zu vermeiden. Diese Ruhigstellung des Gelenks über längere Zeit begünstigt die Entwicklung einer Frozen Shoulder.
- Kann ich mit einer Frozen Shoulder joggen?
- Sportliche Betätigung ist ratsam, solange sie die Schmerzen nicht verstärkt. Achten Sie beim Joggen auf eine aufrechte Körperhaltung und lassen Sie die Arme locker pendeln, um haltungsbedingten Folgeschäden vorzubeugen.
- Sollte man eine Frozen Shoulder kühlen oder wärmen?
- Beide Anwendungen können helfen. Kälte reduziert Schmerzen vor Physiotherapie. Wärme fördert die Durchblutung und entspannt verspannte Muskeln. Die Wahl hängt von der individuellen Empfindung ab.
- Hilft Kortison zur Behandlung einer Frozen Shoulder?
- Kortison lindert akute Schmerzen und Entzündungen temporär und kann den Teufelskreis aus Schmerz und Schonhaltung durchbrechen. Es heilt jedoch nicht die Ursache der Schultersteife und verkürzt den Krankheitsprozess nicht dauerhaft.
- Welche Medikamente helfen bei einer Frozen Shoulder?
- Kortison (Injektion oder Tablette) und nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac werden zur Schmerzlinderung eingesetzt. Acetylsalicylsäure (Aspirin®) ist ebenfalls möglich.
- Wie kommt es nach einer Schulter-OP zur Frozen Shoulder?
- Operationen am Schultergelenk gehen oft mit einer Ruhigstellung einher. Diese Immobilisierung kann über längere Zeit zu einem Schrumpfen der Gelenkkapsel und damit zur Entstehung einer Frozen Shoulder führen.
- Kann eine Frozen Shoulder mit der Schilddrüse zusammenhängen (z. B. bei Hashimoto)?
- Ja, Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto haben ein erhöhtes Risiko für eine Frozen Shoulder. Der genaue Grund für diesen Zusammenhang ist noch nicht vollständig geklärt, wird aber mit Stoffwechselstörungen in Verbindung gebracht.
- Wie kann ich einer Frozen Shoulder vorbeugen?
- Regelmäßige Bewegung, gezielte Dehnübungen, Physiotherapie nach Verletzungen, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Vermeidung monotoner Bewegungen und eine basenreiche Ernährung sind wichtige präventive Maßnahmen. Auch eine frühzeitige ärztliche Konsultation bei ersten Anzeichen ist entscheidend.
- Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
- Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Schulterschmerzen plötzlich und stark auftreten, sich über mehrere Tage nicht bessern oder mit Bewegungseinschränkungen, Schwellungen oder Taubheitsgefühlen einhergehen. Auch nach einem Sturz oder Unfall ist eine ärztliche Untersuchung dringend empfohlen, um langfristige Schäden und chronische Beschwerden zu vermeiden.
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